Reality-Notruf
Live-Stream für einen effizienten Rettungseinsatz
Eine Notsituation, welche die Unterstützung von Blaulichtorganisationen erfordert, bringt für alle Beteiligten grosse Herausforderungen mit sich. Beim Anruf an die Notrufzentrale fällt es den betroffenen Personen oft schwer die richtigen Worte zu finden oder das Ereignis detailliert zu beschreiben. Sie können die genaue Lokalität des Ereignisses nicht immer benennen und allfällige eigene körperliche Beeinträchtigungen können die Situation zusätzlich verschärfen. Auch Sprachbarrieren bereiten immer wieder Schwierigkeiten. Dabei können wichtige Sekunden vergehen, welche für die Notfalldisposition benötigt würden. Die Disponent*innen der Notrufzentrale stehen zudem vor der Herausforderung, dass sie kein Bild vom Ereignis sehen und allfällige Unterstützungs-Anweisungen nur sehr eingeschränkt kontrollieren können.
Michael Wick von der Kantonspolizei St. Gallen möchte mit seinem Projekt Reality-Notruf die erwähnten Hürden der anrufenden Personen sowie der Disponent*innen abbauen. Seine Recherchen zeigten, dass es zwar bereits viele bestehenden Technologien mit verschiedensten digitalen Funktionen gibt, jedoch wird in der Schweiz noch kein einheitliches System eingesetzt. Mit seinem Projekt möchte er ein nationale einheitliches, durch SMS abrufbares Notrufsystem bekannt machen, welches die Übertragung von Bild, und Tondaten an die Notrufzentrale und die Weiterleitung dieser Informationen im Live-Stream an die Rettungskräfte ermöglicht. Das subjektive Sicherheitsempfinden der Betroffenen würde unmittelbar nach dem Anruf markant erhöht. Die Opfer von Negativereignissen werden schneller unterstützt und die Reaktion der Rettungskräfte durch genauere Informationen beschleunigt und verbessert.